Montag, 12. November 2012

Wohnraumdiät

Heute mal nicht genäht, gesungen oder gestrickt, sondern gelitten aus der Kategorie "Ganz normaler Wahnsinn":
[Und vorneweg: Dies ist kein indirektes Immbiliengesuch! Nur ein Tatsachenbericht...]

Zwei Erwachsene und ein besonders süßes Kind ;) suchen in ihrer Lieblings-Großstadt eine Wohnung mit 5 Zimmern – möglichst nicht neben der Autobahn, dafür mit Balkon oder Garten und einer netten Nachbarschaft – worauf sich das auf Architektur, Menschen und städtebauliche Begrünung bezieht. WAS? Was habt IHR denn für Ansprüche? sagt da der Wohnungsmarkt in Köln und lacht sich scheckig.
Also hat uns die Verzweiflung am Wochenende bis aufs Land getrieben. In die Eifel, zu einer der schönsten Immobilien, die ich in Deutschland je gesehen habe. Ich schwöre! Aber dann haben wir auf dem Rückweg NACH HAUSE Bad Münstereifel – und meine Tastatur schreibt eigenständig Eigel, wenn ich Eifel schreiben will... – besucht, um dort Kaffee und Kuchen zu genießen. Die Sonne schien, die alten Gemäuer um uns herum wirkten heimelig. Eigentlich alles schön. So wie verlangt. Aber beim Bummeln durch die zugegebenermaßen lange Einkaufsstraße (proportional gemessen zur Größe des Ortes) hing da an einer Balkonbrüstung ein rotweißer Schal. Auf dem stand zu lesen: Mir sin alle Kölle. Was soll ich sagen? Ich glaube an Zeichen. Tastatur-Eigel (für Nicht-Kölner: In Köln gibt es den Eigelstein, ein urkölsches Veedel – und MEIN Veedel), der rote Schal und das Gefühl, ein Alien zu sein inmitten all der Senioren, rotwangigen Eifler Jugend und Fachwerkhäuser. Wenn mein Bauch richtig reden könnte, hätte er mir gestern ein Ohr abgekaut.
Eigentlich möchte man nur wissen, wo man hingehört, und wenn man es dann weiß, dort auch sein können, zu seinen eigenen Bedingungen. Aber Letzteres ist offenbar ein unverschämter Wunsch. Wie gesagt, ich glaube an Zeichen, klettere jetzt auf meinen Aussichtsmast und halte Ausschau in der rauen See des Lebens.
Ahoi!

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